TCD10 Auro 2 - Garaventa - 2020
Zermatt
Das Rothorngebiet im Zermatter Skiparadise ist bekannt für seine steile Abfahrten, hochalpinem Flair und der grandiosen Aussicht auf das Matterhorn. Ebenso gehören die „Beizen“ auf Findeln zu den Markenzeichen des Zermatter Skigebiets und erfüllen einen hohen Standard in der Skitourismusbranche. Die Geschichte des Gebiets beginnt mit einer interessanten Erschliessung der Sunnegga im Nordosten Zermatts. 1942 wurde ein Skilift gebaut, welcher auch im Sommer als „Gehlift“ mit verminderter Geschwindigkeit in Betrieb war. Kurios aber wahr. Das Konzept hatte aber nur ein kurzes Leben und 1947 wurde die Sunnegga erstmals durch eine kuppelbare Anlage erschlossen. Von Roll stellte hier eine Ihrer bekannten und weit verbreiteten Seitwärtssesselbahnen des Typs VR101 auf. Durch den lichten Wald ging es steil vom Dorfrande im Wiesti empor zur Waldgrenze von wo man einen perfekten Ausblick über Zermatt zum Matterhorn hat. Im selben Jahr wurde zudem ein Schlepplift als Fortsetzung gebaut, welcher bis auf Blauherd führte. Und somit etablierte sich das Skigebiet Sunnegga zu dem was es heute ist. Später kamen auch die Sesselbahn Findeln und der Skilift Blauherd dazu.
1967, also 20 Jahre nach der Erschliessung der Sunnegga, griff man einem neuen Projekt entgegen, die Erschliessung des Unterrothorns. Und zwar nicht nur für Skifahrer, sondern auch für Fussgänger. Die Schleppliftverbindung nach Blauherd wurde mittels einer 4er Gondelbahn des Herstellers Giovanola gepaart. Von dessen Bergstation eine Pendelbahn Von Roll’s hoch zum Unterrothorngipfel führt. Das Skigebiet knackte somit die 3000er Grenze und Zermatt war um eine Attraktion für nicht Skifahrer reicher. Vom Unterrothorn aus entstanden verschiedene Abfahrten welche zum Teil spektakulär und unpräpariert (markierte Abfahrtouten) waren. Besonders beliebt war die, bis in den Frühling schneesichere Kummeabfahrt, welche durch ein Seitental eine quasi Hintenrumabfahrt nach Patrullarve bildete. Um den besonderen schmackhaften oberen Teil für Wiederholungsfahrten angenehmer zu machen, wurde 1968 ein kuppelbarer Tellerlift der Firma Poma aufgestellt. Dieser wurde wiederum 1982 durch eine kuppelbare 3er Sesselbahn der Firma Garaventa ersetzt.
Die Anlage ist jedoch grossen Risiken ausgesetzt und sie wurde bereits einige male durch Lawinen beschädigt. Trotzdem kam es im Lawinenwinter 2018, am 9. Januar in den frühen Morgenstunden zum Ende der 35-jährigen Bahn. Eine Lawine löste sich am Rothorn und zerstörte die Talstation der Anlage komplett. Da Zermatt eingeschneit war und das Skigebiet somit geschlossen, wurde der Schaden erst am nächsten Tag entdeckt.
Seither ist in Sachen Planung und Finanzierung viel gegangen und nur 2 Winter später wurde die Ersatzanlage in Betrieb genommen. Die neue Seilbahn ist eine autonome 10er Gondelbahn des Typs D-Line AURO 2. AURO bedeutet Autonomous Ropeway Operation, heisst dass die Anlage vollständig autonom mit unbesetzten Stationen verkehrt (Wird im Bericht erklärt). Die neue Anlage wurde zudem erheblich verlängert. Sie startet nun in Tuftern beim Tufternkehr über die Mittelstation Tufternchumme bis zur Bergstation Unterrothorn. Der Standort der Bergstationen ist Identisch.
1967, also 20 Jahre nach der Erschliessung der Sunnegga, griff man einem neuen Projekt entgegen, die Erschliessung des Unterrothorns. Und zwar nicht nur für Skifahrer, sondern auch für Fussgänger. Die Schleppliftverbindung nach Blauherd wurde mittels einer 4er Gondelbahn des Herstellers Giovanola gepaart. Von dessen Bergstation eine Pendelbahn Von Roll’s hoch zum Unterrothorngipfel führt. Das Skigebiet knackte somit die 3000er Grenze und Zermatt war um eine Attraktion für nicht Skifahrer reicher. Vom Unterrothorn aus entstanden verschiedene Abfahrten welche zum Teil spektakulär und unpräpariert (markierte Abfahrtouten) waren. Besonders beliebt war die, bis in den Frühling schneesichere Kummeabfahrt, welche durch ein Seitental eine quasi Hintenrumabfahrt nach Patrullarve bildete. Um den besonderen schmackhaften oberen Teil für Wiederholungsfahrten angenehmer zu machen, wurde 1968 ein kuppelbarer Tellerlift der Firma Poma aufgestellt. Dieser wurde wiederum 1982 durch eine kuppelbare 3er Sesselbahn der Firma Garaventa ersetzt.
Die Anlage ist jedoch grossen Risiken ausgesetzt und sie wurde bereits einige male durch Lawinen beschädigt. Trotzdem kam es im Lawinenwinter 2018, am 9. Januar in den frühen Morgenstunden zum Ende der 35-jährigen Bahn. Eine Lawine löste sich am Rothorn und zerstörte die Talstation der Anlage komplett. Da Zermatt eingeschneit war und das Skigebiet somit geschlossen, wurde der Schaden erst am nächsten Tag entdeckt.
Seither ist in Sachen Planung und Finanzierung viel gegangen und nur 2 Winter später wurde die Ersatzanlage in Betrieb genommen. Die neue Seilbahn ist eine autonome 10er Gondelbahn des Typs D-Line AURO 2. AURO bedeutet Autonomous Ropeway Operation, heisst dass die Anlage vollständig autonom mit unbesetzten Stationen verkehrt (Wird im Bericht erklärt). Die neue Anlage wurde zudem erheblich verlängert. Sie startet nun in Tuftern beim Tufternkehr über die Mittelstation Tufternchumme bis zur Bergstation Unterrothorn. Der Standort der Bergstationen ist Identisch.
Bauarbeiten
Die Bauarbeiten wurden durch die Firma Aufdenblatten GEOMATIK AG, SULAG Hoch- und Tiefbau AG. Montiert wurde die Anlage durch die Garaventa AG. Für die Stützenmontage wurde ein Kamov von Heliswiss aufgeboten, der nicht weniger als 140 Rotationen führte.
Technische Daten
- Kuppelbare autonome Gondelbahn der 2. Generation Tuftern - Tufternchumme - Unterrothorn
- Betreiber: Zermatt Bergbahnen AG
- Hersteller: Garaventa AG
- Baujahr: 2020
- Inbetriebnahme: 19.12.2020
- Kosten: 30 Mio.
Betriebsdaten
- Betriebszeiten: Winter
- Kapazität: 10 Personen pro Kabine
- Durchfluss: 1500 Personen/Stunde
- Betriebsgeschwindigkeit: 6m/s
- Bauzeit: 251 Tage
Geometrische Daten
- Talstation: 2131m
- Mittelstation: 2656m
- Bergstation: 3102m
- Höhenunterschied Sek 1: 525m
- Höhenunterschied Sek 2: 446m
- Höhenunterschied Total: 971m
- Länge Sek 1: 1306m
- Länge Sek 2: 1914m
- Länge Total: 3'220m
- Durchschnittliche Steigung: Ca. 30.16%
Technische Daten Sek 1
- Spannstation: Tal
- Spannungstyp: Hydraulisch
- Antriebsstation: Tal
- Antriebsleistung Betrieb: Noch nicht bekannt
- Antriebsleistung Anfahren: Noch nicht bekannt
- Anzahl Stützen: 9 (Total 17)
- Anzahl Kabinen: 24 (Total 56)
- Kabinenhersteller: CWA
- Kabinentyp: Omega V
- Fahrtrichtung: Rechts
- Garagierung: Berg (Sek 2)
- Lieferant Steuerung: Sissag
- Lieferant Seile: Fatzer Romanshorn
Technische Daten Sek 2
- Spannstation: Berg
- Spannungstyp: Hydraulisch
- Antriebsstation: Berg
- Antriebsleistung Betrieb: Noch nicht bekannt
- Antriebsleistung Anfahren: Noch nicht bekannt
- Anzahl Stützen: 8 (Total 17)
- Anzahl Kabinen: 32 (Total 56)
- Kabinenhersteller: CWA
- Kabinentyp: Omega V
- Fahrtrichtung: Rechts
- Garagierung: Berg
- Lieferant Steuerung: Sissag
- Lieferant Seile: Fatzer Romanshorn
Talstation
Die Talstation befindet sich an der Forststrasse Zermatt-Sunnegga beim Tufternkehr. Sie wurde in Holbauweise auf einem Betonsockel aufgestellt welcher wiederum von einem Betonkern und einigen Stützen vom Boden hochgehalten wird. Unter der Beton Decke befinden sich die Pistenzufahrten und Anstehbereiche. Im Betonkern des Untergeschosses befinden sich eine Roll- sowie eine konventionelle Treppe welche die Gäste ins Erdgeschoss führen. Hier kommt der lichtdurchflutete Holzbau besonders harmonisch zur Geltung und gibt einen Kontrast zur grauen sichtbaren Stationstechnik der Gondelbahn.
Die Talstation kann vom Gast ohne Bahnpersonal vor Ort genutzt werden. Die Perrons der Bahn und sowie die Kabinen sind genau darauf abgestimmt, dass keine Verletzungen entstehen könnten. Zwischen Trittbrett und Perronkante gibt es keine Lücken und eine Führungsschiene über dem Dach der Kabine sorgt dafür das die Kabinen nicht in die Länge schaukeln, sondern immer schön waagrecht bleiben.
Einstiegsbereich Talstation. Man beachte den blauen Gummiboden der bereits bei der 3s Klein Matterhorn erfolgreich im Einsatz ist.
Bei der Ein und Ausfahrt werden die Perrons mittels Sicherheitsschranken abgetrennt. Sie sorgen dafür das niemand das Perron im Ein- und Ausfahrtsbereich verlässt. Bei der Ausfahrt wird diese graue Schranke zusätzlich durch eine rote ergänzt welche etwa eine Kabinenlänge von der ersten entfernt ist. Sollte jemand aus irgendeinem Grund die erste Schranke berühren und somit verschieben, wird die Bahn komplett angehalten. Dies kann zum Beispiel passieren wenn jemand in letzter Sekunde in die Kabine springt und mit dem Fuss oder der Schultern die Schranke touchiert. Sollte danach alles in Ordnung sein und alle Fahrgäste in Sicherheit kann das Bahnpersonal, welches nicht vor Ort ist per Knopfdruck die Schranke wieder richten und die Bahn fährt wieder los. Bei der zweiten roten Schranke kann die Kabine somit noch ein zweites Mal nach dem Zwischenfall kontrolliert werden. Weitere Sicherheitsvorkehrungen werden unter "Steuerung und Sicherheit" erklärt.
Die 1. Sektion
Die erste Sektion ist ein Neubau unter bestehenden Pisten. Vom Tufternkehr führt die Trasse steil mittels drei Ausfahrtsstützen auf die Tufternalp. Auf grund der grossen Steigung haben die Fahrbetriebsmittel ein etwas längeres Gehänge als herkömmliche Bahnen. Nachdem man über den Felsigen Wald schwebt wird die Strecke zunehmend flacher und die Gondeln schweben über die Tufternalp. Auf 2300m wird die Waldgrenze überschritten und Geröllfelder werden sichtbar.
Mittelstation
Auf Tufternkumme angelangt ist die Mittelstation bereits zu sehen. Schnell erreichen wir sie und fahren ein. Die Mittelstation befindet sich in gefärdetem Lawinengebiet und wurde somit au einem Podest erstellt. Die Einstiegsplattform befindet sich sechs bis sieben Meter über dem Boden. So das Nass und Gleitschneelawinen unter der Station hindurchgleiten können. Bei Staublawinen nimmt man nicht dynamische Einzelteile welche durch die Wucht des Windstosses beschädigt werden können in Kauf.
Bei der Mittelstation befindet sich ein Komandoraum der im Regelbetrieb immer bewartet ist. Grund dafür ist es . das Hier durch die Rechtskurve zwischen Trittbrett Kabine und der Perronkante eine kleine Lücke entsteht. Laut dem Bundesamt für Verkehr (BAV) gilt dies als Risiko zur Einklemmgefahr und eine Person muss vor Ort sein. Würde man die Mittelstation schliessen und die Kabinen diese mit geschlossenen Türen durchfahren, so wäre auch hier kein Betriebspersonal notwendig.
Bei der Mittelstation befindet sich ein Komandoraum der im Regelbetrieb immer bewartet ist. Grund dafür ist es . das Hier durch die Rechtskurve zwischen Trittbrett Kabine und der Perronkante eine kleine Lücke entsteht. Laut dem Bundesamt für Verkehr (BAV) gilt dies als Risiko zur Einklemmgefahr und eine Person muss vor Ort sein. Würde man die Mittelstation schliessen und die Kabinen diese mit geschlossenen Türen durchfahren, so wäre auch hier kein Betriebspersonal notwendig.
2. Sektion
Die 2. Sektion der Kummebahn führt nun wieder Richtung Süden. Kurz nach der Ausfahrt durchqueren wir das Tufternchummetal mit der dazugehörigen Piste, ehe wir auf den Felsen des Ritzengrat aufklettern. Die Steigung wird mittels einer Wechsellaststütze gebildet welche aus 15 Rohrelementen besteht. Dazu kommen Joch und Rollenbatterien. welche mit insgesamt 19 Helirotationen montiert wurden.
Nach einem kurzen Steilstück wird die Strecke flacher und verläuft über die Abhänge des Ritzengrats. Etwas weiter östlich startete ab etwa 1/3 Strecke der Vorgänger, die Sesselbahn Kumme, welche die Bergstation am selben Punkt hatte wie die neue Bahn.
Bergstation
Die Bergstation der Kummebahn befindet sich in einem Anbau des Restaurants Rothorn. Genau am gleichen Ort befand sich auch die Bergstation der alten Sesselbahn. Im Untergeschoss befinden sich eine Werkstatt und die Garage. Auf der Decke der Garage steht eine R1 Standartstation. Die Garage wurde als Schleifengarage ausgeführt. Zwischen der R1 und dem Restaurant befindet sich ein Gebäude mit Räumlichkeiten für das Bahnpersonal, sowie die Auf- und Abgänge der Kettenförderer.
Garage
Die Garage ist als Schleife ausgeführt und befindet sich unter dem Umlauf der Bergstation. Mittels Kettenförderer gelangen die Kabinen in die untere Etage. Im Obergeschoss befindet sich zudem eine Werkstatt mit Wartungsposten
Steuerung und Sicherheit
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