Stockhorn VS, Pendelbahnrelikten auf der Spur
20.07.2019 Zermatt VS
Seit nun über 12 Jahren ist die ehemalige Pendelbahn auf das Stockhorn stillgelegt, dabei war sie doch eine Zeitzeugin der ungescheuten Seilbahnpioniere aus den 50er Jahren welche es damals wagten, ohne Hilfe von Helikoptern, Anlagen auf die höchsten Gipfel zu bauen. 1958 wurden die beiden Sektionen vom Gornergrat über das Hohtälli zum Stockhorn erstellt, seither blieb die Seilbahnanlage praktisch unverändert, einzig die Kabinen der unteren Sektion wurden in den 80ern ausgetauscht.
Die Luftseilbahn erschloss ein wunderbarer Freeride Sektor der sich zwischen Hohtälli und Stockhorn befindet (Siehe Panoramakarte). Von diesem aus konnte man runter nach Findelbach oder Riffelalp fahren, wo die Gornergratbahn einen wieder hochbrachte. Ebenso gab es im Sektor die Schlepplifte Triftji und Platte welche Wiederholungfahrten auf dem Freeridegelände ermöglichte. Dem Triftjilift seine Bergstation befand sich auf der Roten Nase, welche wiederum 1986 vom Hohtälli aus mit einer Luftseilbahn erschlossen wurde. 1998 wurde zur besseren Erschliessung des Sektors noch die gewaltige Luftseilbahn Gant-Hohtälli gebaut welche es erlaubt nach der Abfahrt im Freeridesektor schneller wieder an den Start zu kommen.
Die Luftseilbahn erschloss ein wunderbarer Freeride Sektor der sich zwischen Hohtälli und Stockhorn befindet (Siehe Panoramakarte). Von diesem aus konnte man runter nach Findelbach oder Riffelalp fahren, wo die Gornergratbahn einen wieder hochbrachte. Ebenso gab es im Sektor die Schlepplifte Triftji und Platte welche Wiederholungfahrten auf dem Freeridegelände ermöglichte. Dem Triftjilift seine Bergstation befand sich auf der Roten Nase, welche wiederum 1986 vom Hohtälli aus mit einer Luftseilbahn erschlossen wurde. 1998 wurde zur besseren Erschliessung des Sektors noch die gewaltige Luftseilbahn Gant-Hohtälli gebaut welche es erlaubt nach der Abfahrt im Freeridesektor schneller wieder an den Start zu kommen.
Pistenplan mit den Stockhornbahnen (H1+H2) und den 2 Schleppliften Triftji K3 und Platte F3 sowie die Luftseilbahn Hohtälli - Rote Nase H1. Die Direktverbindung Von Gant (Unten im Tal) zum Hohtälli fehlt noch)
Die fehlenden Investitionen in die Stockhornbahn fielen ihr schliesslich zum Verhängnis dass die Konzession nicht mehr verlängert wurde. 2007 folgte die Stillegung und ein Ersatz in form eines Schleppliftes folgte. Denn auch mit der Roten Nase Bahn konnte man ins Skigebiet gelangen. 2010 wurden der neue Stockhornschlepplift und der Triftjilift aufgrund der Gletscherschmelze wieder stillgelegt. Somit kann man den Hang nur noch einmal abfahren ehe man wieder der Lange Weg zur Roten Nase in Angriff nimmt
Heute sind nur noch die Hohtällibahn und die Rote Nasebahn in Betrieb, man will jedoch das Stockhorn wieder erschliessen
Der Reiz die Bergstation auf dem Stockhorn zu sehen, motivierte mich auf die Wanderung vom Bahnhof Gornergrat hoch zum Gipfel zu laufen. So machte ich mich mit meinen vierbeinigen Freund im Juli 2019 auf den Weg zum Gipfel
Viel Spass beim Lesen
Viel Spass beim Lesen
Fahrt nach Zermatt
Das Wetter zeigt sich von der besten Seite
Noch etwas Energie sparen :)
Bereits in der Gornergratbahn. Die Wolken bleiben den ganzen Tag an der Stelle...
Blick ins Trifftal, hier sollte ein viertes Zermatter Skigebiet erschlossen werden... aus den Plänen wurde aber nichts
Zoom zum kleinen Matterhorn mit 3s-Stütze und dem Skilift Plateau Breithorn
Und das Kleine Matterhorn mit dem Theodulgletscher von weitem
Ankunft auf dem Gornergrat mit seinen Menschenmassen
Kaum an anderen Orten zeigen sich die Gletscher hier wie in einem begehbaren Bild
Während die meisten gleich zum Restaurant rennen, begebe ich mich etwas weiter nach rechts wo wir auf die ehemalige Talstation der Stockhornbahn treffen.
Rechts sieht man das Gebäude der ehemaligen Talstation, im Horizont bereits das Hohtälli, wo sich die Mittelstaion befindet
Die Ausfahrt
Hier sollte mal aufgeräumt werden... ):(
Durch die orangen Türen gelangte man zur Bahn
Wir machen uns nun auf das im Bild sichtbare Hohtälli
Blick zurück zum Restaurant und der ehemaligen Talstation
Zum Teil gehts noch über Schneefelder
Das Halbziel Hohtälli rückt näher, hinten rechts sieht man den Stockhorngipfel
Zum Teil etwas mühsame Passagen
Das Panorama ist einfach atemberaubend
Nach 40 Minuten erreichen wir nun das Hohtälli
Ehemalige Einfahrt in die Mittelstation, welche nun mit einer Fassadenverkleidung versehen wurde. Im Inneren werden hier die Munitionslager (Nur leere Lager) der Lawinensprennanlagen stationiert
Seit 2007 ist die 1998 erbaute Hohtällibahn die einzige Verbindung hier hin
Links ist die Ausfahrt der zweiten Teilstrecke, rechts die Hohtällibahn (übrigens nur winterbetrieb)
Noch etwas weiter gelaufen, sieht man auch die Ausfahrt der kurzen Rote Nasebahn zu dessen anderem Ende wir nun hingehen
Der Weg lohn sich einfach schon ur wegen dem Ausblick
Zoom zur Monte Rosahütte
Nach etwa 20 Minuten erreiche ich die kuriose Station Rote Nase. Hier beginnt im Winter der Freeridespass
Nun wird die letzte Etappe in Angriff genommen, zuoberst winkt bereits die Bergstation
Wer sieht den Hund? :)
Ab hier verliert sich der Weg und man muss sich etwas umschauen um eine geeignete Route durch das Gestein zu finden
Kurz vor dem Ziel gehts dann noch über den Triftjigletscher, oder das was von ihm noch übrig geblieben ist. Von hier kommt auch der Schlepplift her, welcher die Pendelbahn ersetzen sollte, aber der ist ebenso nach wenigen Jahren wieder stillgelegt worden.
Endlich bin ich da! Bergstation der Pendelbahn und seit 2007 auch des Schlepplifts. Es dürfte wohl die grösste Schleppliftstation der Welt sein
Angekommen, die Höhe auf dem Wegweiser stimmt aber nicht, der zeigt nämmlich die Höhe des über einem Kilometer entfernten Gipfel an. Wir befinden uns nämmlich auf 3414m
Die Aussicht wirft mich einfach um!
Der eigentliche Gipfel. Aus Zeitgründen lass ich den aus.
Durch eine Stahltreppe erreicht man das Obergeschoss der Bergstation, dies wurde wohl als Umwetterschutzraum offen gelassen
Die Umlenkräder der Zugseile
Skype rennt lieber auf dem Gletscher umher. Zuhinderst sieht man Hohtälli und Gornergrat
Bisher gelaufene Route
Nun mache ich mir wieder auf den Weg zurück zum Hohtälli...
... und steige unter der Station ab zum Rosenritz der sich unter dem Gornergrat befindet
Der Weg führt nun zum sichtbaren Speichersee
Blick hoch zum Gornergrat
Am Gornergrat Speichersee
Sesselbahn Gifthittli im Sommerschlaf
Komposition der GGB vor Castor und Pollux
Weiter gehts der Sesselbahn entlang zum Bahnhof Riffelberg. Langsam muss ich mich beeilen, denn der zug kommt in weniger als 20 Minuten, würd ich den Verpassen müsste ich 1h warten und hätte in Zermatt keinen Anschluss.
Endlich ist das Ziel sichtbar.
Der Zug war jedoch schneller als ich und fuhr im Bahnhof ein als ich noch auf der falschen Seite des Gleises stand. Um ihn nicht zu verpassen, lief ich um den Zug herum und überschritt die Gleise anstelle die Unterführung zu benutzen und die Zugangsschranken zu benutzen (Ein Ticket hät ich auch noch lösen müssen und somit den Zug auf 100 verpasst) Ich rannte also ohne gültigen Fahrausweis in den Zug und setzte mich ab. Doch offenbar hat der Bahnhofswärter gesehen da einer von hinten in den Bahnhof gedrungen ist und einfach so eingestiegen ist. Er stieg in den Zug ein und zeigte auf mich: "Hesch dü es Billet?" Ich antwortete: "Nein, ich werde es unten lösen". Er schaute mich böse an und murmelte das ich das nicht dürfe, verliess aber dann den Zug wieder und wir fuhren ins Tal.
Auf Talfahrt bei der Riffelalp
Und wir erreichen Zermatt
In Zermatt löste ich dann mein Billet nach, immerhin 18.- und machte mich dan auf den Heimweg. Alles in allem war dies ein gelungener Tag, voller neuer Entdeckungen und Erlebnissen.
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