Giessbach
In machtvoll weissen Kaskaden donnert der Giessbach 400 Meter in die Tiefe, über 14 Stufen am Grandhotel vorbei. Verschiedene Wege führen dem Wasserfall entlang, und von der Giessbachbahn aus lässt er sich von oben bestaunen. Nachts wird das Naturspektakel durch die neuinstallierte Beleuchtung effektvoll inszeniert. Während die Fälle im Herbst in prächtige Farben eingebettet sind, lassen im Frühling Schneeschmelze und Regen den Bach zu einem eindrucksvollen Schauspiel anschwellen.
Ob du mit der historischen Standseilbahn von der Schiffstation Giessbach See, zu Fuss auf einer gemütlichen Wanderung oder vom nahegelegenen Parkplatz herkommst, das mächtige Tosen der Giessbachfälle ist unüberhörbar. Der gut 20-minütige Rundweg führt dich nach einem kurzen Aufstieg direkt zu den Giessbachfällen. Besonders faszinierend ist der Wegabschnitt hinter einen der Wasserfälle. Dein Blick schweift an den spritzenden Wassermassen vorbei auf das märchenhafte Grandhotel Giessbach, den türkisfarbenen Brienzersee und den Brienzergrat. Nach Regenfällen oder während der Schneeschmelze im Frühling führt der Giessbach besonders viel Wasser. Die tosenden Kaskaden wirbeln dann das Wasser noch imposanter auf und die erfrischende Gischt belebt − das einmalige Naturerlebnis.
Grandhotel
Ein Haus voller Geschichte wird zur Verkörperung der Aussage «ohne Herkunft keine Zukunft». Sie werden anders vom Grandhotel Giessbach abreisen, als Sie angereist sind: Die Stimmung des traditionsreichen Grandhotels, die Möbel aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, die Einbettung in die Natur, die sich jedes Jahr neu erfindet und dem Hotel mit jeder Jahreszeit einen eigenen Zauber einhaucht. Tauchen Sie ein in diese Symphonie aus Geschichte und Gegenwart und nehmen Sie unvergessliche Momente mit nach Hause.
Dank dem Brienzer Lehrer Johannes Kehrli wurde der Giessbach bereits um 1800 bekannt. Viele Besucher liessen sich damals von den berühmten Schifferinnen von Brienz zu den Wasserfällen rudern. Seit 1840 wurden die Wasserfälle abends beleuchtet, 1857 entstand das erste Hotel. Mit dem Kauf der Liegenschaft im Jahre 1870 durch die bekannte Hotelierfamilie Hauser begann die grosse Blütezeit am Giessbach: Nach den Plänen des Architekten Horace Edouard Davinet (1839-1922) entstand auf einer künstlich geschaffenen Terrasse ein Grand Hotel mit eigenem Gaswerk, einer Grosswäscherei, mehreren Badekabinetten, zahlreichen Wasserklosetts und einer gedeckten Wandelbahn im «foresto-rustico-Styl». Zur besseren Erschliessung eröffneten die Gebrüder Hauser 1879 eine hoteleigene Drahtseilbahn von der Schiffstation zum Hotel. 1883 führte ein Grossbrand zu einem veränderten Aussehen: An die Stelle der Kuppeln von 1875 traten schlanke Spitzhelme und Fassadendekorationen im Schweizer Holzstil. Bei der Wiedereröffnung im Juli 1884 leuchteten im neuen Hotel Giessbach die ersten elektrischen Lampen. Nach mehreren Besitzerwechseln im 20. Jahrhundert schloss das Hotel 1979 seine Tore, um Platz zu machen für ein zeitgemässes Chalet-Appartementhaus. Eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Berner Burgerratspräsidenten Rudolf von Fischer setzte sich für die Erhaltung des traditionellen Hotelbaus mit seiner einmaligen Parkanlage ein und fand in letzter Minute den bekannten Umweltschützer Franz Weber. Dieser gründete die Stiftung Giessbach dem Schweizervolk und brachte mit einer beispiellosen Rettungskampagne die drei nötigen Millionen zur Rettung zusammen. 1983 erwarb die Stiftung den Giessbachbesitz und im folgenden Jahr konnte die Wiedereröffnung des mit Hilfe der Denkmalpflege restaurierten Hotels gefeiert werden. Seither wurde auch die Drahtseilbahn renoviert, als älteste Drahtseilbahn der Schweiz ist sie aber immer noch weitgehend im Originalzustand erhalten. 2004 erhielt das Grandhotel Giessbach von Icomos den verdienten Titel Historisches Hotel des Jahres zugesprochen. Im selben Jahr gehörte das Hotel zu den Gründungsmitgliedern von Swiss Historic Hotels. (RF) (Swiss Historic Hotels)
Standseilbahn
Die am 21. Juli 1879 eröffnete Giessbachbahn, ist die älteste Standseilbahn der Schweiz, die noch in Betrieb ist und gleichzeitig die erste nur für den Tourismus erbaute Seilbahn der Schweiz. Obwohl die Bahn einige technische Erneuerungen erfahren hat, strahlt sie heute immer noch viel nostalgischen Charme und Romantik aus, wie im Jahre 1879.Die Standseilbahn erklimmt auf einer Streckenlänge von 345 Metern einen Höhenunterschied von 104 Metern und erreicht von der hoteleigenen Schiffsanlegestelle Giessbach-See das verträumte Grandhotel. Auf der vierminütigen Bahnfahrt geht's durch den Wald, über Brücken und entlang von Wasserfällen. Steigen Sie ein in die älteste Standseilbahn der Schweiz und besuchen Sie die Giessbachfälle und das Grandhotel auf die gleiche Art und Weise, wie es Menschen vor mehr als 100 Jahren taten.